!:news: Tankkosten halbieren - mit Autogas!

Hierzulande fahren 140 000 Fahrzeuge mit Autogas – doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren. Das 2006 beschlossene Energiesteuergesetz, das für Autogas eine Steuerbegünstigung bis 2018 festschreibt, löste einen wahren Boom aus. »Die 140.000 Autofahrer ersparen der Umwelt jährlich 168.000 Tonnen Kohlendioxidausstoß«, sagt Hanns Richard Hareiner, Vorsitzender des Deutschen Verbandes Flüssiggas. »Gegenüber Ottokraftstoffen werden bei der Verbrennung von Autogas auch 20 Prozent Stickoxide vermieden. Feinstaub entsteht gar nicht.« Derzeit bilden die 2400 Tankstellen noch ein weitmaschiges Netz, aber es werden täglich mehr.

Der Automobilclub ADAC lobt Autogasfahrzeuge für ihre Zuverlässigkeit, gute Werte bei der Reichweite und in der Amortisationszeit. Die Kosten für die Umrüstung von etwa 2000 Euro rechneten sich ab einer Laufleistung von jährlich etwa 30 000 Kilometern. Autobauer bieten attraktive Neuwagenmodelle, hunderte Werkstätten schulen ihre Mitarbeiter. Deutschland holt international auf.

Autogas-Pionier Wolfgang Jacobi aus Göttingen hat nie verstanden, warum die Bundesrepublik bei Autogas in Europa die rote Laterne hält. »Wo eine Tankstelle eröffnet, schnellt auch die Zahl der Kfz-Umrüstungen in die Höhe«, schildert der Technikexperte die Anfänge. »Also setzten wir uns mit der Flüssiggaslobby zusammen. Doch die stand sich selbst im Wege.«
»Völlig richtig«, gibt der Vorsitzende des Flüssiggasverbandes zu. »Das hängt mit Größenordnungen und Strukturen zusammen. Flüssiggas ist eine mittelständische Branche.« In gemeinsamer Anstrengung sei aber nun doch die steuerliche Gleichbehandlung von Flüssig- mit Erdgas erreicht worden. Hareiner sagt, die Branche munkelt, der frühere Umweltminister Jürgen Trittin habe »einen Deal mit Erdgas« gehabt. Die »lästige Konkurrenz« Flüssiggas sollte klein gehalten werden.

Doch damit ist nun Schluss: Die Leipziger Auto- und Technikmesse Amitec warb kürzlich mit dem Slogan »Tanken für die Hälfte«. Der Liter Flüssiggas, im Kfz-Bereich Autogas genannt, kostet derzeit durchschnittlich 62 Cent. Die Entscheidung läuft beim Autofahrer zuerst über den Geldbeutel, deshalb ist sich der Verband mit der Bundesregierung diesmal einig, dass im Jahr 2015 etwa eine Million Autogasfahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein werden.

Fazit: Die Spritpreise steigen, und Autogas bleibt bis 2018 garantiert billig.

Quelle: nd-online.de

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